Und endlich kam der Tag, an dem wir zum ersten Mal albanische Luft schnuppern sollten. Die ersten rund 30 km unserer an diesem Tag geplanten 270 km verbrachten wir allerdings noch in Montenegro auf engen kurvigen Straßen hinein in die direkt hinter der Küste gelegenen Berge.
Dann tauchte plötzlich die Grenze auf und genauso schnell waren wir darüber hinweg. Als erstes kamen wir an einem Fluss vorbei, der uns wie eine Urlaubsregion vorkam, mit Hotels und Restaurants. Die Häuser erschienen uns sauber und gepflegt. Die Straße, auf der wir entlang cruisten, war gut ausgebaut. Wir waren positiv überrascht. Erschreckend waren jedoch die unzähligen Kreuze, Blumen, sogar Grabsteine entlang der Route. Die Landschaft ist sehr grün, fruchtbar – viel Landwirtschaft. Die Hauptstadt liegt im Landesinneren in einer weiten Ebene umgeben von zum Teil ziemlich hohen Bergen.
Es wurde ein langer spannender Reisetag mit immer wieder interessanten Dingen zu entdecken; aber auch mit Staus und heftigen Regengüssen um Tirana herum. Zügiger voran kamen wir dann auf einer sehr gut ausgebauten Autobahn in Richtung albanische Küste.
Unser Ziel für die Nacht war ein freier Stellplatz in einer kleinen Bucht hinter dem kleinen Ort Zervenec. Die Zufahrt zu dieser war ein felsiger Feldweg, der nicht gerade einfach zu befahren war, und uns eine Weile ordentlich durchgerüttelt hat.
Aber: wir haben es nicht bereut. Es war mega aufregend, zwischen Kühen, Ziegen und Hühnern die Nacht in einer Traumbucht zu verbringen. Klar, waren auch noch ein paar andere Camper da und ein paar betrunkene Albaner kreuzten in der Nacht auf und machten einen Höllenlärm. Am Ende war alles gut und wir konnten unser Glück kaum fassen unter einem unglaublichen Sternenhimmel mit dem Meer in Reichweite schlafen zu gehen.
